Dienstag, 11. Oktober 2011

Zauberfeder 13

13 Erbe

„Ihr Großvater vererbt ihnen das kleine Häuschen im grünen hat der Notar gesagt. Schau dir das an Vin. Das ist kein Häuschen das is ne Bruchbude“, schimpfte ich als ich aus dem Wagen gestiegen war und auch Vin raus ließ. Vin lief zu aller erst, erst mal zu einem der Bäume um sich zu erleichtern. Erst dann kam Vin hechelnd näher heran und rannte auf das Häuschen zu. Seufzend schloss ich meinen kleinen Wagen ab, schulterte meine Tasche und folgte Vin rüber zum Haus.
Vin selber war ein Schäferhund und die treuste und gutmütigste Seele die man sich nur vorstellen konnte. Vin war seid er ein Welpe war schon an meiner Seite. Jetzt ist er 6 Jahre alt geworden, erst letzte Woche.
Bellend kam er mir auch schon wieder entgegen, sprang an mir hoch was mich lachen ließ. „Na los. Lass uns die Bruchbude mal genauer ansehen“, lächelte ich und schloss wenige Sekunden später die Tür auf. Vin flitzte an mir vorbei, wohl um die einzelnen Räume zu erkunden. Die Tür schloss ich hinter mir und betrat den ersten Raum links von mir. Rechts war eine Treppe die nach oben ging.
Ich betrat das Wohnzimmer und stellte meine Tasche zur Seite. Die ganze Einrichtung war bestimmt aus dem vorherigen Jahrhundert oder eher Jahrtausend. Der eine Ohrensessel hatte tatsächlich ein Blumenmuster. Ich konnte nur den Kopfschütteln und besah mir mal die restlichen Räume im unteren Bereich an. Alles ziemlich muffig so das ich erst die Fenster aufriss und dann die Treppe nach oben ging. Ich hoffte das es da besser aussah. Die Tapete jedenfalls hatte schon mal bessere Jahre gesehen.
Oben fing Vin auch mit einem mal an zu bellen. Was hatte er denn jetzt wohl gefunden. Ratten? Tauben die einen Eingang gefunden hatten? Schnaken? Da musste ich wohl nach sehen. „Vin? Was bellst du denn so?“, fragte ich als ich einen Raum betrat den ich als Schlafzimmer identifizierte. Ich sah sofort was ihn so aufregte. Er sprang förmlich um einen Oberkörper herum der aus dem Boden ragte. Da hatte ich unten wohl die Decke nicht betrachtet. „Na holla“, damit kam ich eilig die letzten Schritte näher, war vorsichtig, nicht das der Boden unter mir ebenfalls auch noch weg brach.
Der Junge von etwa 15 Jahren sah mich flehend an, öffnete den Mund doch kein Ton kam heraus. „Komm reich mir die Hand. Ich zieh dich da raus“, damit reichte ich ihm die Hand welche er ergriff.
Zusammen schafften wir es ihn da raus zu bekommen. „Hast du dir weh getan?“, fragte ich als er vor mir kniete, die Arme etwas zittrig. Ein Kopfschütteln  sagte mir das dem nicht so war. „Okay. Und jetzt erzähl mir mal was du hier machst“, forderte ich den jüngeren auf, strich Vin über den Kopf welcher aber damit beschäftigt war den Jungen zu beruhigen. Ich sag ja. Er ist eine wirklich Treue Seele und auch eine Glucke.
Ich bekam nur ein schweigen als Antwort. „Hey kleiner. Krieg ich eine Antwort oder soll ich die Polizei wegen einbruch rufen?“, fragte ich und bekam einen erschrockenen Blick. Hastig deutete der Junge auf seinen Hals, versuchte zu reden was aber nicht klappte.
„Heiser? Oder Stumm?“, fragte ich und er zeigte mir zwei Finger hin. „Also stumm. Woher kommst du denn?“, fragte ich seufzend und erhob mich. „Na komm. Ich bring dich Heim“, seufzte ich als der Junge nur nach draußen deutete und ging mit ihm die Treppe runter.
Vor dem Haus wollte ich zu meinem Wagen gehen doch der Junge schlug den Weg zum Nachbarhaus ein. Also war das sogar sein neuer Nachbar? Schweigend folgte ich ihm. An der Haustür klingelte er ein paar mal und als die Tür aufging stockte mir doch tatsächlich der Atem. Der Kerl der dort stand war echt ein Traum. Scheiße war der heiß. Ich spürte deutlich wie mir das Blut in die Wangen schoss und meine Hände schwitzig wurden.
„Andre da bist du ja. Wo warst du denn den ganzen Morgen?“, fragte dieser Gott mit angenehm dunkler Stimme als sich dessen Blick auch schon auf mich richtete. Die schöne Stirn runzelte sich und betonte damit deutlich die schönen grünen Augen.
„Hallo. Kann ich helfen?“, fragte der Gott und einen Moment brachte ich keinen Ton raus. Ein schnelles räuspern meinerseits und ich konnte wieder reden „Er ist bei mir im Haus in einem der oberen Zimmer durch die Decke gebrochen, also dachte ich mir bringe ich ihn gleich noch Heim“.
Andre wollte sich schon an Mr. Gott vorbei schleichen doch dieser hielt ihn wie ein Kätzchen am Nacken fest, ohne sich um zu drehen. „Nicht so schnell mein lieber. Was hast du in einem fremden Haus verloren?“; fragte er streng und schon fuchtelte Andre mit den Händen herum. „Erzähl mir nichts. Entschuldigen sie. Ich werde für den Schaden aufkommen. Wo wohnen sie denn?“, fragte Mr. Gott und ich deutete nur auf nebenan. Wieder ein Stirn runzeln. „Hat Mr. Stil das Haus verkauft?“, fragte er verwundert doch ich schüttelte den Kopf. „Nein. Mr. Stil mein Großvater verstarb letzte Woche. Er hat mir das Haus vererbt aber ich denke nicht das der kleine dort mit zu meinem Erbe gehört“, lächelte ich amüsiert hatte kurz auf Andre gedeutet.
Mein Gott lachte und wie er lachte. Herrlich. „Nein mein Bruder gehört sicher nicht mit zum Inventar. „Ich bin Pascal. Es freut mich sie kennen zu lernen“, damit reichte er mir die Hand die ich sofort ergriff. Wunderbar warm war sie und der Griff angenehm.
„Ich bin Conny und keine Sorge wegen dem Loch in der Decke. Mir scheint das Haus muss ich sowieso renovieren“, lächelte ich verlegen. Ich war nicht sonderlich Stolz auf meinen Mädchennamen aber da konnte ich nichts dran ändern. Ein bellen hinter mir ließ meine Aufmerksamkeit auf meine Begleitung wandern „und das ist Vin. Mein treuer Freund“, stellte ich auch Vin vor. „Es freut mich. Vielleicht kann ich dir ja beim Renovieren etwas zur Hand gehen. Sag nur Bescheid wenn du Hilfe brauchst“, lächelte Pascal und schnell verabschiedete ich mich. Wenn ich ihn noch weiter so ansehe spring ich ihm sicher in die Arme.
Es dauerte drei Tage bis ich mich dazu überwand Pascal wirklich um Hilfe zu bitten. Ich brauchte Hilfe beim Schleppen von ein paar Möbeln und dem Kühlschrank. Ich konnte vieles von meinem Großvater einfach nur wegschmeißen. „Danke das du mir dabei hilfst“, seufzte ich als wir das Sofa auf ihren Platz gestellt hatten und uns drauf nieder ließen. „Kein Problem. Ich habe es dir ja angeboten“, lächelte Pascal und hob einen Zipfel von seinem Shirt zum Gesicht um sich den Schweiß wegzuwischen.
Mein Blick wanderte sofort auf sein Sixpack und den von Muskeln übersäten Oberkörper. „Alles Okay?“, fragte Pascal in meine Spannerei rein und abrupt sah ich ihm in die Augen. „Jahh. Alles klar“, hauchte ich und räuspre mich eilig wieder. Ich sollte mich echt zusammen reißen. „Hast du mich gerade angespannt?“, fragte er dann auch noch und ich wünschte ein Loch im Boden würde sich öffnen damit ich verschwinden könnte.
Scheinbar hatte ich zulange geschwiegen da er näher rutschte und erneut fragte. „Ja Sorry. Ich... ich finde solche Muskeln echt faszinierend“, grinste ich verlegen und hoffte das es ihm reichte. „So, so“, schmunzelte er belustigt und fügte fragend hinzu „willste mal anfassen?“.
Sofort schoss mit wieder die röte ins Gesicht. Ich sollte ihn berühren? Sofort wanderte mein Blick in seine goldene Mitte und scholt mich sofort einen Narren. Ich denke nicht das Pascal diese Stelle gemeint hatte. Eben dieser lachte gerade laut auf und schnappte sich grinsend meine Hand, legte diese auf seinen Bauch und somit auf diese faszinierenden Muskeln. Mir war es als würde er auch über meinen Handrücken streicheln, doch ich denke ich würde mir gerade echt alles vorstellen.
Mir ist als wäre ich gerade in nem Traum. Diese warme Haut. Ein zucken in meiner Goldenen Mitte ließ mich fluchen „scheiße“, hastig zog ich die Hand zurück und wollte aufspringen doch lachend hielt Pascal mich weiter fest. „Wohin denn so schnell. Das muss dir doch nicht unangenehm sein“, grinste Pascal vergnügt und zog mich dicht neben sich zurück aufs Sofa.
„Du verstehst nicht. Lass bitte los“, bat ich ihn doch dieser verneinte nur. „Ist doch alles in Ordnung Conny“, grinste er und schlang doch tatsächlich die Arme um mich. „W... Was?“, keuchte ich und drehte den Kopf zu ihm um. Mein Gehirn war wie leer gefegt als ich zwei weiche Lippen auf meinen spürte. Scheiße. Küsste Pascal mich da gerade? Nicht wirklich oder?
Da waren die Lippen auch schon wieder weg. „Wenn ich dir zu aufdringlich bin dann Sorry. Aber du bist voll süß und du schienst auch etwas an mir interessiert zu sein. Oder habe ich das missverstanden“, fragte er und lehnte seine Stirn an meine. „Lag ich falsch?“, fragte er noch mal und sah mir tief in die Augen. Ein Kopfschütteln war das einzige was ich raus brachte und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen. Ein seufzen verließ meine Lippen doch in dem Moment mischte sich Vin ein indem er sich zwischen uns drängte, wohl mit kuscheln wollte.
Verlegen lächelnd vergrub ich mein Gesicht in Vins Fell, spürte eine streichelnde Hand auf meinem Rücken. „Ich war vom ersten Moment an von dir fasziniert“, murmelte ich in Vins Fell und Pascal hatte es auch gehört. „Das hört sich doch gut an. Warum versteckst du dich dann?“, fragte er was mich noch tiefer erröten ließ. „Mein Großvater sagte immer ich wäre ein scheues Reh“, das ließ Pascal lachen und schon lag ich in seinen Armen und seine Lippen auf den meinen.
„Ich sah dich früher oft wenn du deinen Großvater besuchen kamst. Ich fand dich da schon ziemlich niedlich“, wisperte er gegen meine Lippen was mich lächeln ließ. Ich glaube mein Erbe ist doch nicht so schlimm wie ich gedacht hatte.

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